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Magazin für Tradition, Mythos und Kultur
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  unabhängige Vereinspage über die Profimannschaft des VfB Stuttgart 1893 e.V.       11. Jahrgang

 
 
 


 
    
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"Oleee, Vau-Eff-Beee, oleee, oleee"
Die Einpeitscher"

Wir befinden uns im Jahre 2005 n. Chr. Triste Stimmung im ganzen Daimlerstadion ... Im ganzen Daimlerstadion? Nein! Ein von unbeugsamen VfB-Fans bevölkerter Block hört nicht auf, sein Team nach vorne zu peitschen und der gegnerischen Mannschaft das Leben schwer zu machen. Und das Leben ist nicht leicht für die fremden Fußball-Legionäre, die die Stuttgarter bezwingen wollen ... Denn nicht selten fliegen den Gästeteams recht harte Dinge um die Ohren. „Dreiii, zweiii, eiiins ..." Ein junger Mann, mit VfB-Schal bewaffnet, steht auf einem Podest in der ersten Reihe von Block 31 und gibt das Signal zum Angriff. „Wir wollen keine ...", brüllt er in sein Mikrofon. „... Bayernschweine", schreit es aus hunderten von Kehlen. Gleichzeitig werden Fäuste und ausgestreckte Mittelfinger in die Höhe gereckt.

Willkommen beim Commando Cannstatt, einem Anhängerverband aus der Ultra-Szene mit rund 300 Mitgliedern. Ultra deshalb, weil es für diese Fans kein rechts oder links, kein oben oder unten, kein schwarz oder weiß gibt — sondern nur den VfB. Zumindest während der Dauer eines Spiels.

Nehmen wir zum Beispiel die Galionsfiguren des Commandos Cannstatt: Thomas Angerbauer und Hannes Janietz, 23 und 24 Jahre jung, stinknormale Studenten. Eigentlich. Doch bei jedem VfB-Auftritt spielen sie verrückt und übernehmen die Rolle des Anheizers, Einpeitschers, Vorsängers, Vorturners, Drill-Instructors, Hampelmanns oder wie auch immer man sie bezeichnen mag. Aufgedreht hüpfen sie auf einem fest installierten Podest herum, drehen Verstärker und Lautsprecher ihrer Anlage bis zum Anschlag auf und brüllen in ein Mikrofon oder Megafon. Gerade so, als habe sie eine Hornisse gestochen. Ein 90-minütiger Null-Euro-Job, den es im Daimlerstadion seit der Saison 1999/2000 gibt. „Zusammen mit Frankfurt waren wir mit die Ersten, die ein Mikrofon und ein Megafon hatten", erzählt Angerbauer. Standen die Stuttgarter Fans zuvor im Ruf von ausgesprochenen Leisetretern, haben sie inzwischen in der Dezibel-Bundesligatabelle mächtig aufgeholt. Mit lautstarken Songs und Sprechchören für jede Spielsituation. Mal stimmen Angerbauer und Janietz Freudenlieder an wie „Immer wieder VfB" oder fordern mit „Que sera" zum gemeinsamen Schunkeln auf, mal wird mit „Come on, Stuttgart" Aufmunterungsarbeit geleistet, im Stakkato-Rhythmus in die Hände geklatscht („Vau-Vau-Vau-Eff-Bee") — oder gepöbelt. Ab und zu auch unterhalb der Gürtellinie. Für weniger textsichere Mitstreiter gibt es sogar eine Art Gesangbuch, das „Cannstatter Blättle", in dem Schlachtrufe und Lieder abgedruckt werden. „Aber meist klappt's auch ohne ganz gut", sagt Janietz. Denn inzwischen hat sich das Commando Cannstatt mit seinen Aktionen, zu denen auch farbenfrohe Choreografien mit Papptafeln und das Ausrollen von überdimensionalen Blockfahnen gehören, fest in der Fanszene etabliert. Selbst die Herrschaften aus dem VIP-Bereich vermissten die gewohnte Stimmung, nachdem der Anhängerverband aus Protest gegen ein seiner Meinung nach ungerechtfertigtes Stadionverbot Angerbauers dem Block in der ersten Halbzeit des Rostock-Spiels der Saison 2004/05 fern geblieben war.

Inzwischen hat der Sündenbock seine harte Strafe („Es war fast nicht auszuhalten") abgesessen und ist so lautstark bei der Sache wie eh und je. Auch wenn es Tage gibt, an denen der Funke einfach nicht auf die Mannschaft überspringen will. „Manchmal schreist du dir die Seele aus dem Leib, ohne dass es was nutzt", sagt Angerbauer und hebt hilflos die Hände. Das Leben als echter Fan ist eben hart. Und manchmal auch ungerecht. „Doch dann denkst du zurück an die Champions League und unseren Sieg über Manchester United in der Saison 2003/04 und hoffst, dass es hier bald wieder solche Sternstunden gibt."

 

 
 
     
   
     
   
     
   
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