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Magazin für Tradition, Mythos und Kultur
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  unabhängige Vereinspage über die Profimannschaft des VfB Stuttgart 1893 e.V.       11. Jahrgang

 
 
 


 
    
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Hier geht's (nicht nur) um die Wurst
Die Grillmeister

Noch zehn Minuten bis zur Halbzeit. Doch von Pause keine Spur. Im „Grillpoint" K6 in der Untertürkheimer Kurve läuft der Betrieb auf Hochtouren. Und der Schweiß in Strömen. Helmut Knittel steht hinter dem Grill, mit Plastikhandschuhen und Zange bewaffnet, und gibt Gas. Vollgas. Jetzt geht's um die Wurst. Mit fachmännischem Blick begutachtet Knittel die heiße Ware. Noch einmal dreht und wendet er sie. So, fertig! Knittels Zange schnappt zu und befördert das Grillgut in einen Warmhaltebehälter. Schließlich soll es beim gleich einsetzenden Massenandrang zu keinen Engpässen kommen. Und schon ist das nächste Dutzend dran: Vakuumpackung aufreißen, Würste rausnehmen, Gas geben. Fast im Fließbandtakt. „Bei uns", sagt „Grillpoint"-Leiter Marcel Koch, „muss alles zack, zack gehen." Der Verkauf von Bier, Softgetränken, Würsten und Steaks im Stadion ist ein Stoßgeschäft. Alles ballt sich innerhalb von drei sehr engen Zeiträumen: eine halbe Stunde vor dem Spiel, kurz danach, aber vor allem während der Halbzeit.

„Da", sagt Kiosk-Manager Holger Kuhn vom Cateringunternehmen Eurest, „knallt's richtig." Innerhalb weniger Sekunden ist der „Grillpoint" K6 von einer Menschentraube umlagert. „Zwei Rote, zwei Bier." „Eine Fanta, eine Cola." „Drei Bier, eine Bratwurst, ein Steak." „Machet schnell, i muss no aufs Klo!" Kein Problem. Die zehn Frauen und Männer von K6 sind ein eingespieltes Team. Jeder Handgriff sitzt, jeder hat seine feste Position. Zwei am Grill, zwei an den Zapfhähnen, vier am Tresen. Hinzu kommt jeweils ein Mitarbeiter am Warmhaltebehälter, der für Nachschub sorgt, und an der Pfandrückgabe. Anpfiff zur zweiten Halbzeit. Innerhalb von wenigen Minuten hat das 250-köpfige Personal an den 32 Kiosken im Stadiongelände den größten Hunger und Durst der Zuschauer gestillt. „Pro Spiel", verrät Kuhn, „verkaufen wir an den Ständen circa 30 000 Einheiten." Das heißt rund 15 000 Würste oder Steaks sowie 6000 Liter Bier, Mineralwasser oder Softgetränke.

Voraussetzung, dass die Versorgung mit diesen riesigen Mengen klappt, ist eine perfekte Logistik. Und verlässliche Mitarbeiter wie Helmut Knittel. Wie fast alle seine Kollegen hat der 59-jährige Rentner einen 400-Eurojob, der viereinhalb Stunden vor Anpfiff beginnt. Zuerst gibt es eine kurze Besprechung mit Kiosk-Manager Kuhn, dann werden die Frischwaren vom Kühlhaus an die einzelnen Ständen gekarrt.

Nachdem die letzten Putz- und Aufräumarbeiten erledigt sind, geht's los: Fässer anzapfen, Becher aufstellen, Brötchen aufschneiden ... Kaum ist der Grill angeworfen, befindet sich Knittel in seinem Element. Auf diesem Gebiet macht ihm so schnell keiner was vor. Der Fellbacher spricht über seine langjährige Erfahrungen als Grillmeister („Bei vielen Vereinsfesten"), über optimale Temperaturen, über schlechte („außen schwarz und innen kalt") und gute Würste und über zahlreiche Stammgäste, die seine Künste zu schätzen wissen. Einer dieser Fans' kommt sogar aus Mainz. „Bei zählt der frühere Handwerksmeister, „nimmt er eine Großpackung unserer Roten mit." So was Leckeres gibt's halt nur in Stuttgart. Bei anderen Gästen dagegen muss Knittel erst Aufklärungsarbeit leisten. „Manche glauben, dass die Rote im Wasser heiß gemacht wird."

Daran wird deutlich, dass Wurst nicht gleich Wurst ist. Ähnlich verhält es sich mit Bier. Die Verordnung, dass im Stadionbereich bei Bundesligaspielen nur Gerstensaft mit reduziertem Alkoholgehalt ausgeschenkt werden darf — bei internationalen Begegnungen ist sogar „bleifreier Sprit" vorgeschrieben —, ist Kuhn ein Dorn im Auge. Folge: Viele Zuschauer flüchten in die Sportgaststätten nebenan, wo es normales Bier gibt. „Das kostet uns richtig Geld", sagt der Kiosk-Manager. „Dinkelacker gibt sich zwar viel Mühe, aber irgendwoher muss der Biergeschmack schließlich kommen." Auch Christian Kowalski, der im „Grillpoint" K6 am Zapfhahn steht, kriegt hin und wieder Klagen über das „läpprige Gesöff" zu hören. „Trink halt zwei", antwortet er in solchen Fällen, „dann passt's!"

 

 
 
     
   
     
   
     
   
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