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Magazin für Tradition, Mythos und Kultur
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  unabhängige Vereinspage über die Profimannschaft des VfB Stuttgart 1893 e.V.       11. Jahrgang

 
 
 


 
    
   100.000 Menschen feiern den VfB Stuttgart

19. Mai 2007

Grenzenloser Jubel in Stuttgart: Rund 100.000 Fans feierten am Samstag nach Polizeiangaben auf dem Schlossplatz und in der Innenstadt den fünften Meistertitel des VfB Stuttgart: Beim Schlusspfiff lagen sich die Fans in den Armen, tausende Fäuste wurden in die Luft gestreckt und hunderte Fahnen geschwenkt. Mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Energie Cottbus hatten die Schwaben gerade den Titel perfekt gemacht.

Bei der Übertragung des Spiels auf der Großbildleinwand auf dem Stuttgarter Schlossplatz war nach Einschätzung der Polizei mehr los als bei den Spielen während der Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr. Der 16 Jahre alte Hakan Tarhan war schon am Vormittag nach Stuttgart gekommen, um sich einen Platz in der ersten Reihe zu sichern. «Es ist eine ganz tolle Stimmung», sagte der junge Mann, der sich mit Freunden das Spiel anschaute. Andre Schomacker aus Hechingen hatte extra eine Trommel mitgebracht, um immer wieder für Stimmung zu sorgen. Eine 15-Jährige erklärte, sie habe ein Wechselbad der Gefühle erlebt. Immerhin war ja Schalke knapp zehn Minuten Deutscher Meister.

Eine Frau war extra aus Bremen mit dem Zug angereist, um die Meisterschaftsfeier zu erleben. Nach Ende des Spiels tanzten die Menschen auf dem Schlossplatz. Aus tausenden von Kehlen wurde «So sehen Sieger aus» gesungen.

Damit die Begeisterung der Fans im Gottlieb-Daimler-Stadion nicht Überhand nahm, wurden erstmals wieder Zäune errichtet. Mit Hilfe der Metallgitter sollten die Zuschauer davon abgehalten werden, nicht in den Innenraum zu gelangen. Bei der Übertragung des Spiels auf dem Schlossplatz galten genauso strenge Sicherheitsvorkehrungen wie bei der Fußball-WM. Zum Bundesliga-Finale kehrte auch die Großbildleinwand in die Innenstadt zurück.

Bei der letzten Meisterschaft vor 15 Jahren hatte es hingegen organisatorische Mängel gegeben. Nach dem 2:1 Sieg über Leverkusen wurde die damalige Mannschaft von den Fans auf dem Flughafen empfangen. Am Sonntag fand dann die Meisterfeier statt - vor dem Stadion und nicht in der Innenstadt. Der Grund: Auf dem Marktplatz fand der alljährliche Flohmarkt statt. Und der konnte nicht mehr verschoben werden.

Rund 600 Polizisten sorgten dafür, dass alles friedlich über die Bühne ging. Bis zum Samstagabend gab es keine größeren Zwischenfälle, wie ein Polizeisprecher sagte. Der VfB wurde zum fünften Mal Deutscher Meister nach 1950, 1952, 1984 und 1992. Die Spieler sollen nach unbestätigten Angaben eine Meisterschaftsprämie von je 100.000 Euro pro Person bekommen. Und gleich nach dem Ende des Spiels hatten auch die PR-Strategen des Stuttgarter Staatsministerium zwei große Banner an der Vorderseite des Neuen Schlosses mit der Aufschrift «Deutschlands schönste Fankurve» entrollt.

Nach der Ehrung der Mannschaft im Stadion war auch ein Empfang des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger zu Ehren der Truppe um Trainer von Armin Veh geplant.

     
   Pokaltriumph für Meyers "Clubberer"

Sa 26 Mai

Mit einem historischen Triumph hat der 1. FC Nürnberg die Hoffnungen des neuen deutschen Meisters VfB Stuttgart auf das Double zunichte gemacht. 39 Jahre nach dem Gewinn seines neunten Meistertitels holte der "Club" in einem spektakulären und turbulenten Endspiel im Berliner Olympiastadion zum vierten Mal nach 1935, 1939 und 1962 den DFB-Pokal. Nach ihren zwei Siegen in der Bundesliga (3:0 und 4:1) gewannen die Franken, die ab der 31. Minute in Überzahl spielten, durch einen Treffer von Jan Kristiansen mit 3:2 (2:2, 1:1) nach Verlängerung auch den dritten Vergleich mit den dezimierten Schwaben in dieser Saison.

Sonntagsschuss von Kristiansen

Der Däne Kristiansen sorgte mit einem Sonntagsschuss am Samstagabend in der 109. Minute für die Entscheidung. Aus 25 Metern traf der 25-Jährige in den Winkel. Für Kristiansen, der für den angeschlagenen Jaouhar Mnari in die Mannschaft gerückt war, war es der erste Saisontreffer. Die Nürnberger hätten es einfacher haben können. Der VfB war trotz verzweifelter Bemühungen in der zweiten Halbzeit kaum noch zu Chancen gekommen. Nach Treffern von Cacau (20.), Marek Mintal (27.) und Marco Engelhardt (47.) aber brachte ausgerechnet "Club"-Torhüter Raphael Schäfer seinen künftigen Verein in der 80. Minute ins Spiel zurück. Nach seinem Foul an Nationalspieler Mario Gomez entschied der nicht sehr souveräne Schiedsrichter Michael Weiner auf Strafstoß - der Mexikaner Pavel Pardo verwandelte sicher.

Cacau fliegt vom Platz

Überschattet wurde das Finale zuvor von der Roten Karte von Cacau, der nur elf Minuten nach seinem Führungstreffer wegen einer Tätlichkeit gegen Andreas Wolf vom Platz gestellte wurde, sowie von einem hässlichen Foul seines Mannschaftskollegen Fernando Meira. Der Kapitän des deutschen Meisters trat Mintal, bis dahin nicht nur wegen seines Treffers bester Nürnberger, förmlich vom Platz (35.), sah für sein vorsätzliches Foul aber nur Gelb. Mintal musste mit einer Innenbandverletzung ins Krankenhaus.

Nach der turbulenten ersten Halbzeit war der "Club", der dank der Stuttgarter Meisterschaft als Pokalfinalist bereits automatisch und zum ersten Mal seit 1988 für den UEFA-Pokal qualifiziert war, sehr selbstbewusst und stürmisch aus der Kabine gekommen. Allerdings war die Mannschaft von Trainer Hans Meyer nach dem Führungstreffer von Engelhardt, der einen Eckball von Javier Pinola unhaltbar für Timo Hildebrand einköpfte, auch nicht in der Lage, ihre Überlegenheit zu weiteren Treffern zu nutzen.

Personalprobleme bei Nürnberg

Schon vor dem Ausfall von Mintal hatte der Club mit Personalproblemen zu kämpfen. Wie befürchtet mussten die Franken ihr erstes Pokalfinale seit 1982 (2:4 gegen Bayern München) ohne zwei Schlüsselspieler bestreiten. Der Tunesier Mnari, kongenialer Doppelpartner von Chefstratege Tomas Galasek im Mittelfeld, blieb mit Kniebeschwerden zunächst auf der Bank. Nicht einmal für den Kader hatte es letztendlich für Stürmer Robert Vittek gereicht. Noch schlimmer: Kurz vor Spielbeginn musste auch noch der brasilianische Innenverteidiger Glauber passen.

Die Abwehr der Nürnberger, die in der abgelaufenen Saison mit der stabilsten Hintermannschaft der Bundesliga glänzten, wirkte nach dem Ausfall von Glauber bisweilen unorganisiert. Vor allem der dafür aufgebotene Marek Nikl war ein Unsicherheitsfaktor. Ein Ballverlust des Tschechen im Mittelfeld begünstigte auch die frühe Führung für die Stuttgarter. Nach einem Pass von Sami Khedira überlistete Cacau seinen künftigen Teamkollegen Schäfer im Club-Tor.

Die Führung des VfB war zur diesem Zeitpunkt allerdings ein wenig schmeichelhaft: In der von Beginn an sehr intensiv geführten Begegnung besaßen die Franken zunächst mehr Spielanteile. Nur sieben Minuten nach der Stuttgarter Führung schlugen die Nürnberger durch Marek Mintal aber zurück. Nach einem gefährlichen Eckball des VfB startete der Club einen Konter, den das 29 Jahre alte "Phantom" nach einer Flanke von Abwehrspieler Dominik Reinhardt aus kurzer Distanz erfolgreich abschloss.

Es war jedoch die letzte Aktion des bis dahin auffälligsten Nürnbergers, der nach einem Mittelfußbruch in den vergangenen 21 Monaten nur hin und wieder zu Einsätzen gekommen war. Nach der brutalen Attacke von Meira musste der slowakische Nationalspieler vom Platz getragen und ins Krankenhaus gebracht werden.

     
   Abschied von einem Quartett 19.05.2007

Mit den Torhütern Timo Hildebrand und Dirk Heinen, und den Defensivspielern Markus Babbel und Heiko Gerber wurden im Vorfeld des letzten Bundesligaheimspieles des VfB am heutigen Samstag gegen den FC Energie Cottbus vier Spieler verabschiedet, die in der kommenden Saison nicht mehr das Trikot mit dem roten Brustring tragen werden.

Timo Hildebrand kam als Jugendlicher von seinem Heimatclub FV Hofheim an den Neckar und schaffte in zwölf VfB-Jahren den Sprung vom Talent zum Nationalkeeper. Der Vertrag des 28-Jährigen läuft zum 30. Juni 2007 aus, Hildebrand wird seine Karriere im Ausland fortsetzen. Insgesamt 221mal trug Hildebrand das VfB-Trikot und war über viele Jahre hinweg der Rückhalt des Teams. Die emotionalsten Partien erlebte Hildebrand im vorletzten Spiel der Saison 2000/01, als der VfB durch ein Last-Minute-Tor von Krassimir Balakov den Klassenerhalt dank eines 1:0-Sieges gegen den FC Schalke 04 perfekt machen konnte, drei Jahre später beim unvergessenen 2:1-Triumph in der UEFA Champions League im Gottlieb-Daimler-Stadion gegen Manchester United und nicht zuletzt vor gut einer Woche beim 3:2-Sieg in Bochum, als eine herausragende Parade Hildebrands kurz vor dem Abpfiff dem VfB den Sieg und den Sprung an die Tabellenspitze bescherte.

Neben Hildebrand wird nach vier Jahren im Schwabenland auch sein Torwartkollege Dirk Heinen dem VfB den Rücken kehren. Heinen kam im Sommer 2003 vom türkischen Erstligisten Denizlispor an den Neckar und war eine stets loyale und zuverlässige Nummer zwei im Tor. Dass er zu lediglich drei Bundesligaeinsätzen im VfB-Trikot kam, war vor allem der Klasse seines Kollegen und Konkurrenten Timo Hildebrand geschuldet. Unvergessen wird nicht nur für Dirk Heinen, sondern auch für alle VfB-Fans sein Auftritt in der Fernsehshow "Wetten, dass ...?" bleiben, in der der 36-Jährige im Rahmen einer Wette von einem Tischkicker abgegebene Bälle zu parieren hatte. Die Begrüßung durch Showmaster Thomas Gottschalk, der ihn Jörg Heinen nannte, konterte die langjährige Nummer zwei im VfB-Tor kess: "Hallo Detlef, ich heiße Dirk!" Heinen wird seine aktive Karriere beenden und sich in der irischen Heimat seiner Frau niederlassen.

Nach 288 Bundesligaspielen, 46 davon im VfB-Trikot, 67 Einsätzen in der englischen Premier League und 51 Länderspielen beendet Markus Babbel seine überaus erfolgreiche Karriere nach dieser Saison. Die Sammlung seiner Titel und Erfolge ist herausragend: Viermal Deutscher Meister, zweimal (hoffentlich ab nächstem Samstag dreimal) DFB-Pokalsieger, zweimal UEFA-Cup-Gewinner und Europameister 1996. Der Innenverteidiger schloss beim VfB nach seiner Rückkehr aus England in die Bundesliga die Lücke seines Vorgängers Marcelo José Bordon in sehr zuverlässiger Art und Weise und war auch in der mit dem heutigen Spieltag abgeschlossenen Saison trotz geringer Einsatzzeit ein wichtiger Akteur. Babbels Routine und Erfahrung half seinen jungen Teamkollegen wie Serdar Tasci bei deren schneller Entwicklung, ein Umstand, den sich VfB-Cheftrainer Armin Veh auch zukünftig zu Nutzen machen wird, denn Markus Babbel wird ab Sommer zwei Jahre lang als Assistenzcoach beim VfB fungieren.

Der Sachse Heiko Gerber wurde in seinen acht Jahren beim VfB unbestritten zum Schwabe. Ganz der hiesigen Mentalität entsprechend baute Gerber in Stuttgart ein Häusle und wird somit auch weiterhin in der Landeshauptstadt leben. Seine Karriere setzt der 34-Jährige Linksfuß in den kommenden zwei Jahren beim Regionalligisten FC Ingolstadt fort, "weil ich mich noch fit genug fühle und die Schuhe noch nicht an den Nagel hängen will", wie Gerber selbst sagt. Der zweifache Nationalspieler bestritt insgesamt 199 Bundesligapartien und machte sich in der vergangenen Winterpause vor allem unter dem Hallendach einen Namen, als er als "alter Hase" ein junges Team zu zwei Titeln führte. Eine Rückkehr zum VfB nach dem Ende seiner aktiven Karriere ist alles andere als ausgeschlossen. Gerber könnte sich vorstellen, zukünftig als Scout für den VfB tätig zu sein.

     
     
   
     
   
     
   
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