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Magazin für Tradition, Mythos und Kultur
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  unabhängige Vereinspage über die Profimannschaft des VfB Stuttgart 1893 e.V.       11. Jahrgang

 
 
 


 
    
   Stuttgarter liefern gegen Manchester ihr Meisterstück ab

2. Oktober 2003

Die Fans träumten schon vom Champions-League-Triumph, DFB-Teamchef Rudi Völler war begeistert - aber die Jungstars des VfB Stuttgart blieben so cool wie zuvor auf dem Rasen: Mit dem 2:1 (0:0)-Sieg gegen Manchester United hat sich der Bundesliga-Tabellenführer auf der internationalen Fußball-Bühne höchsten Respekt verschafft.

Bild: dpa«Unglaublich», meinte Nationalstürmer Kevin Kuranyi. «Wir lernen von Spiel zu Spiel immer mehr.» Regisseur Horst Heldt dachte am Ende des Festtages bereits an den grauen Alltag und an das Spiel gegen Schlusslicht 1. FC Köln: «Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht die Lachnummer der Republik werden.»

In München lästerte zwar Bayern-Manager Uli Hoeneß («Stuttgart ist keine Übermannschaft»), doch Völler schließt nichts mehr aus: «Der VfB hat die Möglichkeit, sich in der Bundesliga permanent vorne festzusetzen und in der Champions League die nächste Runde zu erreichen.» Teammanager Felix Magath verbarg seinen Stolz nicht. «Was hier abgelaufen ist, ist für uns alle ein Traum. So ein fantastischer Abend. Das ist ein Highlight, daran werden wir noch lange denken und davon zehren», sagte der 50-Jährige. «Perfekt - von der ersten bis zur letzten Minute», lobte sein Assistent Krassimir Balakow.

Von den einstigen «jungen Wilden» war nicht mehr viel zu sehen: Wie alte Hasen traten die Schwaben gegen den englischen Meister auf. Sir Alex Ferguson, Manchesters Trainerfuchs, hatte einen hochroten Kopf vor Zorn und war «überrascht, sehr überrascht» von diesem VfB. «Stuttgart ist ein Kandidat für die zweite Runde. Die Spieler haben ein sehr gutes Niveau», zollte Ruud van Nistelrooy dem Gegner höchsten Respekt.

Dem niederländischen Torjäger war zwar der Anschlusstreffer geglückt - allerdings nur durch einen Elfmeter (67.), den Magath als «Witz» bezeichnete. Ansonsten hatten Fernando Meira und der wieder einmal herausragende Marcelo Bordon van Nistelrooy fest im Griff. Mit einem Doppelschlag durch den Ungarn Imre Szabics (50.) und Kuranyi (52.) hoben die Stuttgarter «ManU» aus den Angeln und ließen die 1:2- Auftaktniederlage bei den Glasgow Rangers vergessen. «Das war heute ein Tag, von dem du als Fußballer träumst», schwärmte Torwart Timo Hildebrand und empfahl seinen Kollegen: «Wir dürfen jetzt nicht so viel Zeitung lesen.»

Die Blätter auf der Insel gingen mit dem Champions-League-Sieger von 1999 hart ins Gericht. «The Independent» und «Daily Telegraph» berichteten von «Uniteds Kapitulation», während die Presse in und um Stuttgart voller Genugtuung und Begeisterung von einem «Feiertag», «Meisterstück» und «großen Coup» schrieb. Schließlich hatten die sparsamen Schwaben (Saisonetat: 41 Millionen Euro) den reichsten Club der Welt (190 Millionen) niedergerungen. Als Lohn gab es 350 000 Euro Siegprämie für die Mannschaft. Der VfB hätte nach eigenen Angaben 150 000 Karten für den Schlager verkaufen können, am Ende sangen die 50 000 Überglücklichen, die live dabei waren: «Wir holen den Champions-League-Pokal und wir werden deutscher Meister.»

Magath weiß nach dem Höhenflug nicht, «wo das noch hinführen soll». Zudem muss der Teammanager befürchten, dass die Auftritte seiner Toptalente wie Kuranyi, Andreas Hinkel und Alexander Hleb nun Begehrlichkeiten bei anderen Clubs wecken.

     
   Bitteres Saisonfinale für den VfB Stuttgart

Schwäbische Festwochen vorüber - Meiras Trauma - achtbar ausgeschieden

Erstmals in seiner Vereinsgeschichte nahm der VfB an der Hauptrunde der UEFA Champions League teil und feierte unter anderem gegen den Weltclub Manchester United einen berauschenden 2:1-Sieg. Am Ende der Bundesligasaison 2003/2004 wurde der vierte Tabellenplatz erreicht und damit zum vierten Mal in Folge die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb gesichert. Mit Timo Hildebrand, Andreas Hinkel, Philipp Lahm und Kevin Kuranyi nehmen erstmals seit dem Jahr 1984 (Helmut Roleder, Guido Buchwald, Bernd und Karlheinz Förster) wieder vier deutsche VfB-Spieler an einer Europameisterschaft teil. Zudem wird der VfB auch noch durch Boris Zivkovic (Kroatien) und Hakan Yakin (Schweiz) bei der Euro 2004 in Portugal vertreten.

Februar/ März 2004
Schwäbische Festwochen vorüber - Meiras Trauma - achtbar mit 0:0 bei Chelsea ausgeschieden

Dem VfB Stuttgart ist der erhoffte Coup beim FC Chelsea missglückt. Durch ein 0:0 an der Stamford Bridge verabschiedeten sich die Schwaben im Achtelfinale jedoch achtbar aus dem lukrativen Abenteuer Champions League.

Der Bundesliga-Dritte bemühte sich zwar zwei Wochen nach der unglücklichen 0:1-Heimniederlage unermüdlich und mit imponierender Moral um die Wende. Doch fehlte der Offensivabteilung vor 36 657 Zuschauern die Durchschlagskraft, um den allenfalls in der Abwehrarbeit überzeugenden Tabellenzweiten der Premier League zu stürzen. Unter dem Strich endet die erste Champions League-Teilnahme der Stuttgarter mit einer Brutto-Einnahme von über 20 Millionen Euro.

Beide Mannschaften legten von Anfang an ein enormes Tempo vor, lieferten sich viele neutralisierten sich aber weitgehend im Mittelfeld. Die Stuttgarter, in der Bundesliga die mit Abstand abwehrstärkste Mannschaft, standen zwar in der Defensive mit dem brillanten Zvonimir Soldo als Stratege wie gewohnt sicher und kompakt. Doch im Spielaufbau taten sich die Schwaben gegen die ebenfalls dicht gestaffelte Deckung der Gastgeber sehr schwer. Alexander Hleb kam als Antreiber kaum zur Geltung, von den Flügeln mit Alexander Hinkel und Philipp Lahm fehlten die Impulse, und im Angriff präsentierte sich Cacau als Totalausfall. Trainer Felix Magath reagierte noch vor der Pause und wechselte den Brasilianer in der 40. Minute gegen den Ungarn Imre Szabics aus.

Die klare Chance zur Führung hatte in der ersten Halbzeit keine der beiden Teams. Der VfB versuchte es mit Fernschüssen des insgesamt enttäuschenden Kevin Kuranyi (19.) und Szabics (42.), doch die waren eine Beute von Chelsea-Torhüter Carlo Cudicini. Auf der Gegenseite liefen alle gefährlichen Angriffe über die linke Seite, wo Alexander Hinkel und Fernando Meira den agilen Iren Damien Duff nie in den Griff bekamen. Er scheiterte mit seinem Schuss in der 7. Minute aber ebenso an VfB-Torhüter Timo Hildebrand wie bei seinem Alleingang in der 22. Minute.

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der Bundesliga-Zweite erheblich angriffslustiger und hatte nur 36 Sekunden nach Wiederanpfiff die große Chance zum Paukenschlag. Nationalspieler Lahm dribbelte sich in den Chelsea-Strafraum, schoss aber aus 12 Metern knapp am Tor vorbei.

Es sollte jedoch bis kurz vor Schluss die beste Chance der Schwaben bleiben. Zwar bemühte sich der VfB unermüdlich, war nach der Hereinnahme von Christian Tiffert als zusätzliche Offensivkraft sogar phasenweise die klar feldüberlegen Elf - blieb aber ohne Durchschlagskraft. Als der VfB in der Schlussphase alles auf eine Karte, hatten beide Seiten ihre besten Möglichkeiten.

Zunächst verfehlte Tiffert in der 85. Minute knapp das Chelsea- Gehäuse, dann hatten die insgesamt enttäuschenden Engländer binnen drei Minuten drei Riesen-Möglichkeiten. Zweimal rettete Hildebrand mit tollen Reflexen gegen den eingewechselten Adrian Mutu, dann traf Jesper Grönkjaer nur den Pfosten. Die letzte Chance des Spiels bot sich auf der Gegenseite noch einmal Kuranyi, doch dessen Schuss in der Nachspielzeit landete in den Händen von Cudicini.


Bitteres Saisonfinale für den VfB Stuttgart

Bitteres Saisonfinale für den VfB Stuttgart. Die Stehaufmänner aus dem Rheinland dürfen sich ein Jahr nach dem Fast-Abstieg aus der Fußball-Bundesliga wieder auf das große Geschäft in der Champions League freuen.

Die in den letzen Saisonminuten durch das 0:2 noch auf Platz vier und in den UEFA-Cup abgedrängten Schwaben stehen hingegen vor ungewissen Zeiten. «Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir das i- Tüpfelchen nicht geschafft haben. Wir haben aber eine Super-Truppe mit Perspektive», sagte VfB-Präsident Erwin Staudt. Bei der Suche nach einem Nachfolger für seinen zum FC Bayern München wechselnden Trainer Felix Magath wäre ihm ein Mann mit den gleichen Eigenschaften recht: «Er müsste das haben, was wir an Magath schätzen gelernt haben: Disziplin, Fleiß, Konzentration und System.»

Bis 27 Minuten vor Schluss, als Dimitar Berbatow das Führungstor schoss (Bernd Schneider erzielte das 2:0/85.), konnte Magath noch darauf hoffen, seinen VfB in der «Königsklasse» wieder zu sehen. «Ich bin enttäuscht, aber nicht verbittert», meinte er. Nach dreieinhalb Jahren bei den Schwaben fiel ihm der Abschied nicht leicht: «Wenn ich an die Spieler denke, gehe ich nicht gern. Ich habe beim VfB die schönste Zeit als Trainer verbracht.» 

     
     
   
     
   
     
   
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