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Magazin für Tradition, Mythos und Kultur
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  unabhängige Vereinspage über die Profimannschaft des VfB Stuttgart 1893 e.V.       11. Jahrgang

 
 
 


 
    
   Deutscher Meister

Der VfB Stuttgart wird unter Trainer Christoph Daum zum vierten Male Deutscher Meister - in letzter Minute durch einen 2:1-Sieg in Leverkusen. Das Siegtor köpft Guido Buchwald.

Die Stuttgarter hatte vor Saisonbeginn niemand auf der Rechnung, als es darum ging, den kommenden Meister vorherzusagen.  Kein Wunder: Karl Allgöwer hatte seine Laufbahn beendet, als Ersatz wurde kurz vor Saisonbeginn der hierzulande unbekannte Slobodan Dubajic von Proleter Zrenjanin verpflichtet. Trainer Christoph Daum, der im November 1990 die Nachfolge Willi Entenmanns angetreten hatte, eilte zwar aus seiner Kölner Zeit der Ruf eines Motivationskünstlers voraus, doch seine Zielsetzung war zunächst nur die Qualifikation für den UEFA-Cup. Vollmundige Prognosen waren nicht zu vernehmen aus Bad Cannstatt.

Der Start schien die abwartende Haltung zu bestätigen: Beim Aufsteiger MSV Duisburg gab es gleich eine 0:1-Niederlage. Ein glücklicher 1:0-Erfolg über den KSC durch ein Tor Fritz Walters war auch noch nicht dazu angetan, großen Optimismus zur Schau zu tragen. Nach dem 1:1 in Bremen wurde jedoch ein Leistungsaufschwung deutlich, der den VfB in die Spitzengruppe vordringen ließ. Und am 10. Spieltag, nach dem 4: 1-Sieg über den amtierenden Meister 1. FC Kaiserslautern, stand der VfB plötzlich auf dem "Platz an der Sonne". Mit 1:5Punkten in den nächsten drei Spielen nahm sich die Daum-Elf aber prompt ihre kleine Krise. Von den zehn Spielen bis zur Winterpause ging nur noch eines verloren (0:1 gegen Gladbach), so dass mit 28:16-Punkten ein guter 3. Platz unter dem Strich stand.

Auch der Auftakt zum zweiten Saisonabschnitt ging daneben: Beim FC Hansa Rostock mussten sich die Daum-Schützlinge eine 0:2-Niederlage abholen. Dem VfB fehlten an der Ostsee vor allem Spritzigkeit und Einsatzwillen. Mit der Empfehlung von 12:2-Punkten in sieben unbesiegten Spielen reiste der VfB am 4. April ins Frankfurter Waldstadion zur punktgleichen und damit ebenfalls um den Titel kämpfenden Eintracht. Mit Sammer und Buchwald fehlten zwei wichtige Stützen des VfB-Spiels, die Marschroute war daher, zunächst das Frankfurter Mittelfeldgespann Bein/Möller auszuschalten. Kastl brachte den VfB in der 45. Minute in Führung, Sippel glich für die Hessen zum alles in allem verdienten 1:1 Endstand aus. Der Führungswechsel vollzog sich dann am 32. Spieltag: Während die Eintracht nur 1: 1 in Gladbach spielte, setzte sich der VfB dank eines 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg an die Spitze. Überragender Mann war einmal mehr Sammer, der auch beide Tore erzielte. Eine 0:1-Niederlage beim FC Bayern folgte, bei der Schäfer zudem noch die rote Karte sah. 

Am 34. Spieltag gewann der VfB das Schlagerspiel gegen Borussia Dortmund vor 68. 000 Fans mit 4:2. Nach diesem hochklassigen, packenden Spiel waren Frankfurt, Stuttgart und Dortmund punktgleich! Siege im Derby bei den Kickers (3: 1) und in Gladbach (1:0) und ein mageres 1: 1 gegen Wattenscheid 09 waren die nächsten Ergebnisse - mit 50:24-Punkten ging es auf die letzte Etappe nach Leverkusen. Wiederum dieselbe Punktzahl wiesen Frankfurt und Dortmund auf, wobei Frankfurt eine Tordifferenz von +36, der VfB +29 und Dortmund +18 verzeichnete. Der 38. 

Spieltag brachte ein hochdramatisches Herzschlagfinale. Dortmund führte ab der 9. Minute in Duisburg, damit war klar, dass Frankfurt und Stuttgart auch gewinnen mussten. Der VfB geriet durch Krees Handelfmeter in Leverkusen in Rückstand (20.), kurz vor dem Halbzeitpfiff glich Fritz Walter per Foulelfmeter aus. 

Die endgültige Entscheidung fiel in den Schlussminuten: 79. Minute in Leverkusen: Sammer erhält die Rote Karte; 86. Minute in Leverkusen: Kögl flankt auf Buchwald, der Nationalspieler köpft den Ball zum 2:1 in Vollborns Gehäuse. Damit wäre der VfB Meister! Kurz darauf ist er es, in Rostock erzielt Hansa das 2:1-Siegtor gegen Frankfurt und lässt ganz Stuttgart in einem Freudentaumel versinken.

Folgende 19 Spieler waren am vierten Titelgewinn beteiligt:

Slobodan Dubajic, Michael Frontzeck, Maurizio Gaudino, Eike Immel, Fritz Walter (je 38 Spiele), Guido Buchwald (37), Matthias Sammer, Uwe Schneider (je 33), Eyjölfur Sverrisson (31), Andreas Buck (30), Günther Schäfer (28), Alexander Strehmel (25), Manfred Kastl (24), Ludwig Kögl (16), Marc Kienle, Jürgen Kranmy (je 10), Nils Schmäler (6), Thomas Schneider (2) und Michael Mayer (1).  

     
     
   
     
   
     
   
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