1896/97 war der Kronenklub als Ableger des Cannstatter
FC 1890 von ehemaligen Schülern der Oberrealschule und des Gymnasiums
Cannstatt gegründet worden. Seine Aktiven in weißer Sportkleidung mit den
Vereinsfarben Grün-Weiß-Rot auf der Brust hatten einen guten Ruf.
Aus den ersten Jahren des Kronenklubs ist überliefert: "Gespielt wurde
nur Fußball, und da es damals weder einen Spielplatz noch Umkleideräume
gegeben hat, auch ein Verband noch nicht existierte, war es oft ungeheuer
schwierig, Wettspiele zu bekommen. Jahrelang haben sich die Spieler in
einem Raum bei Mitglied Schmid, Feilenhauerei in der Fabrikstraße,
umgezogen, und dort war auch das spärliche Aufbaumaterial wie Torstangen
und Eckfahnen untergebracht. Beim Spielen auf dem Wasen lief man noch
Gefahr, dass man bei Erscheinen des Feldschützen das Spiel abbrechen und
mit Torstangen und Fahnen das Weite suchen musste.
Schließlich stand nur der Platz direkt bei der König-Karls-Brücke
für Spiele und Übungszwecke zur Verfügung.
Dieser Platz indessen war für ein Wettspiel zu schmal und zu kurz,
so dass immer wieder versucht wurde auf dem oberen Wasen zu spielen,
selbst auf die Gefahr hin, das Spiel abbrechen und wieder woanders
"bauen" zu müssen. Es gehörten schon tatkräftige Führer und
Idealisten dazu, um in den Schülern die Begeisterung und Liebe zu
diesem schönen, jedoch von Schulen, Behörden, überhaupt von fast
allen Menschen angefeindeten Sport aufrecht zu erhalten."
Neben den Fußballern hatte der Kronenklub gute Leichtathleten. Sein
Vorsitzender Karl Hahn - der rote Hahn - wurde um 1900 Sieger eines
100-km-Dauerlaufs Stuttgart-Schwäbisch Gmünd-Stuttgart! Hundert
Mitglieder um die Jahrhundertwende bildeten ein festes Fundament.
An den Verbandsspielen beteiligte sich der Kronenklub Cannstatt
schon 1903. Stets im Vorderfeld der Tabelle, schaffte man allerdings
nie den Aufstieg in die A-Klasse. Stolz waren die Kronenklubler auf
ihre Bretterhütte auf dem Wasen. Dort befanden sich die Utensilien
der Spieler. Als 1906 der Neckar den Wasen überschwemmte, ragte sie
einsam aus dem Hochwasser. Täglich schauten die Besorgten nach, ob
ihr Häusle inmitten der Fluten noch aushielt! Es hielt aus.
1908 fasste man einen wichtigen Beschluss. Die Verhältnisse auf dem
Wasen nicht länger hinnehmend, legten die Mitglieder in Münster
hinter dem Eisenbahnviadukt ihren eigenen Sportplatz an.
Auch 1911 hatte man sportlich wieder einmal das Nachsehen, diesmal
hinter dem FV 93. Da kam auch den Kronenklublern der Gedanke, sich
zusammenzutun. Man wusste, dass die Kameraden vom FV 93 im Falle
eines Aufstiegs ein größeres Spielerkontingent benötigten.
Auf beiden Seiten wurde Stimmung
geschürt: Die Vorsitzenden
machten die Vereinigung den
Mitgliedern schmackhaft, die
Spielführer setzten sie bei den
Aktiven durch |