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Magazin für Tradition, Mythos und Kultur
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  unabhängige Vereinspage über die Profimannschaft des VfB Stuttgart 1893 e.V.       11. Jahrgang

 
 
 


 
    

EINE STÜTZE DES VEREINS

VON HARALD JORDAN (06/92)

Mit 17jahren spielte er in der ersten Mannschaft des Stuttgarter SC, als Stürmer, wie er es beim VfR Gaisburg gelernt hatte; mit 22jahren trug er erstmals das VfB-Trikot: als linker Verteidiger gegen den FC Bayern München. Vielleicht lag es daran, dass Richard Steimle seine offensiven Kontrahenten sicher "im Griff` hatte. Die Tricks und Finessen der Angreifer hatte er bei dieser Entwicklung immer drauf.

Die Höhepunkte seiner Laufbahn als Aktiver: dreimal Süddeutscher Meister, zweimal Deutscher Meister, einmal Vizemeister, einmal Pokalmeister. Steimle gehörte zu den Stützen des ruhmreichen VfB Stuttgart, der anfangs der fünfziger Jahre unter Schorsch Wurzer im deutschen Fußball den Ton angab.

Von 1945 bis 1954 trug Richard Steimle das Trikot der Oberligamannschaft des VfB. Eine verschleppte Gelbsucht war der Anlass für das Ende einer seltenen Fußballerkarriere, die unter anderen Umständen. sicher länger gedauert hätte als bis zum Alter von 31 Jahren.

Als Profi hätte er mit seinem Können sicher zu den Großverdienern der Branche gehört, doch war seinerzeit das Spielersalär auf 320,DM beschränkt. Aber Steimle trauert dem großen Geld nicht nach: "Meine aktive Zeit werde ich nie vergessen. Was war es für ein Erlebnis, wie man uns nach der ersten Deutschen Meisterschaft 1950 auf dem Stuttgarter Bahnhof empfing!" Damals standen Hunderttausende an der Wegstrecke, welche die Spieler in offenen Mercedeswagen passierten. Es war eine ganz andere Zeit, in Stuttgart war das Stadtbild noch von Ruinen geprägt, da waren die Triumphe des VfB Glanzlichter des noch überall spürbaren 98 Nachkriegsalltags.

Beruflich hatte Richard Steimle auch mit Mercedes zu tun. Dass man als VfB-Spieler neben dem Training einen ganz normalen Arbeitstag hatte, war selbstverständlich. Und als leitender Angestellter der Abteilung Zentralstatistik bei Daimler-Benz vereinbarte Richard Steimle auch Jahrzehnte nach seiner aktiven Zeit die beruflichen Erfordernisse mit einem umfangreichen sportlichen Engagement. Denn VfB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder holte den erfahrenen Kämpen im Jahr 1975 in seine Führungscrew.

Damals war der Abstieg nicht mehr zu vermeiden, doch folgte von 1976 an mit dem Tandem Sundermann/ Steimle die sportliche Restaurierung des schwer angeschlagenen Cannstatter Traditionsklubs. Die zweite Sportkarriere des Richard Steimle als Obmann für die Lizenzspieler dauerte bis 1987 und brachte ihm 1984 eine weitere Deutsche Meisterschaft.

     
   
     
   
     
   
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