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Magazin für Tradition, Mythos und Kultur
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  unabhängige Vereinspage über die Profimannschaft des VfB Stuttgart 1893 e.V.       11. Jahrgang

 
 
 


 
    
  Erfolge als Trainer beim VfB Stuttgart
 
Bundesliga 1x Meister  1983/1984 mit VfB Stuttgart
Bundesliga 1x 3. Platz  1982/1983 mit VfB Stuttgart
     
  Vereinskarriere beim VfB Stuttgart:
 
 Liga   Saison   Verein   Position   
 Bundesliga   1982/1983   VfB Stuttgart   Trainer  01.07.1982
 Bundesliga   1983/1984   VfB Stuttgart   Trainer   
 Bundesliga   1984/1985   VfB Stuttgart   Trainer  30.06.1985
     



Geschichte / Sonstiges

INTELLEKTUELLER AUF DER BANK

VON HORST WALTER

Er hätte Bundestrainer werden können, damals, als der DFB einen Nachfolger für Jupp Derwall suchte. Er hätte Vereinstrainer beim FC Barcelona werden können, damals, als ihn am Ende seiner Zeit beim VfB die Spanier mit vielen Pesetas lockten. Er hätte auch nur neben seinem eigenen Denkmal beim VfB Stuttgart stehen können, damals, als sie ihn als Meistertrainer im ganzen Ländle hingebungsvoll feierten.

Und heute- Heute ist dieser Helmut Benthaus 62 Jahre alt und Angestellter bei der Schweizer Versicherungsagentur "National". "Zur Versicherung zu gehen, ist keine Furzidee von mir", sagte Helmut Benthaus schon, als er sich zu dem beruflichen Wechsel entschloss.

Das war 1988. Vier Jahre nach dem Triumph als Fußballtrainer mit dem VfB Stuttgart wurde Helmut Benthaus Versicherungsangestellter. Der gnadenlose Abstieg des Helmut B. oder: "Die logische Konsequenz für einen wie Helmut B.- Betrachten wir uns den Lebenslauf des Helmut Benthaus und vergleichen wir ihn (rein gedanklich natürlich) zum Beispiel mit dem eines Otto Rehhagel, den wir mal als typischen Fußballtrainer einstufen wollen."

Benthaus studiert in Münster -Philologie und Sport. Für alle Rehhagels: Philologie heißt: Sprach- und Literaturwissenschaften. Benthaus arbeitet 17jahre beim FC Basel - von 1965 bis 1982 - und er wird nicht nur viermal Schweizer Meister und dreimal Pokalsieger, er wird zu einer festen Größe in der Basler Kulturszene. "Ich bin sehr gerne mit Menschen zusammen, die mehr wissen als ich. Denn nur von denen kann ich etwas lernen", sagt Benthaus. (Vergleichen Sie bitte selbst).

Und dann kommt Benthaus zum VfB Stuttgart. "Der richtige Trainer zum richtigen Zeitpunkt", sagt VfB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, und Max Merkel sagt: "Was will der VfB mit Benthaus- Der kennt doch die Bundesliga nur aus der Peep-Show."

Die Herren Kollegen lächeln - nicht nur über Merkels Sprüche, sondern auch über den Neuen, den sie schnell, "den Intellektuellen" nennen. Denn Benthaus geht ins Theater, ins Ballett, er liest Hermann Hesse und kauft sich Bilder von Jean Tinguely. "Ein bisschen fühle ich mich hier als Exote - und das, nur weil der Tag für mich zwar mit Fußball beginnt, aber nicht mit Fußball endet" sagt Helmut Benthaus - und er sagt: "Ein Trainer sollte mit seinen Spielern nicht nur über die Taktik oder über das Ballstoppen reden."

Ja worüber denn dann-, fragt die Konkurrenz - und während sie sich noch fragt, wird Helmut Benthaus mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister. 1984. Noch Fragen-

Benthaus wird von den Journalisten zum "Trainer des Jahres" gewählt, VfB-Geschäftsführer Ulrich Schäfer triumphiert, dass die Mannschaft so spiele, wie der Trainer sei, "nämlich kühl, bedächtig und intelligent" und das Image des biederen Schwaben-Klubs ändert sich schlagartig. Dank Benthaus. Solch einen Trainer hat kein anderer Klub. "Es mag Mannschaften geben, die trotz ihres Trainers Meister werden, der VfB wurde Meister wegen Benthaus", schreibt die Stuttgarter Zeitung.

Dass es trotzdem heute zwar noch viele Rehhagels, aber keinen Benthaus mehr in diesem Gewerbe gibt woran liegt's? "Mein Stil kam nicht mehr 'rüber, und den Stil kann man nicht ändern. Für mich zum Beispiel ist im Trainerberuf auch eine Lehrer1funktion integriert", sagt Helmut Benthaus. Für die heutige Spielergeneration offensichtlich nicht. "Die Kluft zwischen Trainer und Mannschaft wird immer größer", urteilen die Stuttgarter Nachrichten nach dem Meisterjahr in Stuttgart. Und führen Beispiele an. So haben die Spieler im Hotel in Toronto lieber Skat gespielt als sich die von Benthaus empfohlene Henry-Moore-Ausstellung anzuschauen, und so haben die Spieler verständnislos den Kopf geschüttelt, als ihnen der Trainer bei Fahrten ins Stadion Sehenswürdigkeiten der Stadt erklärte. Was einst der Vorteil von Helmut Benthaus war, es wird bei Niederlagen zu seinem Nachteil. "Er lebt nicht in unserer Welt" sagen die Spieler über ihren intellektuellen Trainer.

Benthaus zieht die Konsequenz und verabschiedet sich zurück in seine Welt: nach Basel. Die Kulturszene freut sich, doch mit dem bankrotten Fußballklub schlittert auch ein Helmut Benthaus ins Abseits. Fast wäre er bei dem Klub gefeuert worden, den er 17 Jahre lang geprägt hatte - beim FC Basel. "Ich habe es satt, auf Gedeih und Verderb dem Schicksal ausgeliefert zu sein", sagt Benthaus deshalb - und geht lieber stempeln.

Einjahr lang. Dann wird er Versicherungs-Angestellter. Helmut Benthaus hat die Showbühne Fußball satt. "Wenn ich morgens vor dem Spiegel stehe, will ich mir fest in die Augen schauen können", sagt er.

Der gnadenlose Abstieg des Helmut B. - oder: Die logische Konsequenz für einen wie Helmut B.-

Zweifellos letzteres - und deshalb wird der Fußball einen wie Helmut Benthaus nie vergessen - und er wird den Fußball und den VfB nie vergessen. "Wenn ich heute von der Autobahn nach Stuttgart hineinfahre, läuft immer ein Film vor mir ab. Ein Film voller positiver Erinnerungen", sagt Benthaus. "Denn: Es war eine schöne Zeit. Wir sind Meister geworden. Das nimmt uns keiner mehr."


Der Aussteiger (1989)
Warum Stuttgarts Meistermacher Helmut Benthaus am neuen Berufsbild des Trainers zerbrach, schildert Oskar Beck

Die Guten werden in der Bundesliga so schnell nicht vergessen. Das Telefon hat immer mal wieder gebimmelt, und es war einer dran, der fragte: Wie wär's, keine Lust?

Helmut Benthaus hat sich dann immer Mühe gegeben, dem anderen zu erklären, was er neuerdings macht. Daß er nicht mehr Trainer ist. Daß er nun Angestellter einer Versicherungsgesellschaft ist »und daß das keine Furzidee von mir ist, sondern daß ich es ernst meine«. Den Erfolgstrainer Benthaus gibt es nicht mehr. Das ist vorbei. In seinem Versicherungsjob bei der »Nationalen« in Basel kümmert er sich inzwischen um die jungen Mitarbeiter im Außendienst. »Ein bißchen motivieren«, sagt Benthaus. Das ist das letzte, was an den Trainer noch erinnert.

Helmut Benthaus hat den VfB zum Deutschen Meister gemacht. Das war 1984. Er sollte damals Bundestrainer werden, doch der VfB verweigerte die Freigabe: Wer gibt schon einen Meistermacher her? »Bundestrainer? Das hätte mich«, sagt Benthaus, »schon gereizt. Aber was sollen wir noch darüber reden?« Er ist keiner, der beim Blick in den Rückspiegel jammert. Er hat seinen Strich gezogen. Basta. »Ich bin als Trainer ausgestiegen«, sagt Benthaus, »ich komme mit diesem Berufsbild nicht mehr klar.«

Er erzählt: Der Einsatz sei zu hoch geworden - der Einsatz des Geldes. Ein Trainer heute? Das sei irgendein x-beliebiger Angestellter, der in den Zwängen des Geschäfts steckt, abhängig von Glück, Zufall und Tabellenstand, auf Gedeih und Verderb den Launen des Schickals und der Vereinsführung ausgeliefert.
Das Ende einer Karriere.

Wir sahen es kommen. Damals, als wir ihn besuchten in Basel. Es war drei Jahre nach seinem größten Erfolg, dieser Deutschen Meisterschaft mit dem VfB, und Helmut Benthaus versuchte sich an einem Kunststück: Er wollte den FC Basel wieder dorthin bringen, wo er mal Warnach oben.

Es war, als wolle er den Senf in die Tube zurückdrücken.
An einem jener trostlosen Nachmittage saß die Basler Mannschaft schon im Bus, bereit zur Abfahrt - fehlte nur noch der Chauffeur. Der saß einen Steinwurf weiter auf seinem Rasenmäher, tuck, tuck, tuck, und ließ sich nicht stören. »Hei!« brüllte Benthaus. Tuck, tuck, tuck. »Hei!« Tuck, tuck, tuck. Da griff Benthaus sich an den Kopf und setzte sich selbst hinters Steuer. Machte er halt auch noch den Busfahrer, als ob es darauf noch ankam. Im übrigen wurde er ja gut bezahlt für alles. 30000 Franken im Monat, stand in den Zeitungen.

»30000?« pflegte Hedi Benthaus, die bessere Hälfte, dann rhetorisch zu fragen, und sie lachte sich halbtot.
Aber war er soviel Geld denn nicht wert? In Stuttgart war er Meister geworden. Der FC Barcelona wollte ihn haben. Der DFB als Bundestrainer. Und früher in Basel war er ein Gott gewesen - in 17 Jahren mit dem FC hatte er die Titel gesammelt wie andere Leute Briefmarken, siebenmal Schweizer Meister, zweimal Pokalsieger, seine Erfolgsliste war so dick wie das Basler Telefonbuch. Und wie hatte der »Sport«, das angesehene Fachblatt aus Zürich, geschrieben: Benthaus sei »eine Persönlichkeit mit einem guten Schulsack, Matura, Studium, ein Mann, dessen Interessen nicht beim Ball aufhören, ein Trainer außergewöhnlichen Formats und hohen intellektuellen Niveaus.«

So war das. Und nun? Nichts ging mehr. Auf der Tribüne des St.Jakob-Stadions schüttelte Wilhelm Benthaus, 83, verständnislos den Kopf. »Wat soll man dazu sagen«, sagte der Alte und nahm die Kippe aus dem Mund, »dat war von ziemlich weit geschossen - aber der läßt den rein.« Der Torwart war 'ne Gurke.

Der ganze Klub war eine Gurke inzwischen.

Der Maurerpolier Wilhelm Benthaus, kurz: Willi, war immer den weiten Weg von Herne bis ans Rheinknie gefahren, zwanzig Jahre fast, zuletzt mit dem Zug, denn mit dem Auto war das so eine Sache, »dat Auge will nich mehr«. Nun kam der rüstige Senior vor allem als Mutmacher. Der Sohn hatte es nötig. »'s isch nichts mehr los«, jammerten die Rentner, die draußen in St. Jakob jeden Tag zum Training kamen - aber der Benthaus, der könne nichts dafür, was solle er anfangen mit dieser armseligen Truppe, die sie ihm da zur Verfügung gestellt hatten trotz großer Versprechungen?

»Der Teufel«, sagte Benthaus, »hat die Hand im Spiel.« Er stand vor einem Scherbenhaufen, vor dem Trümmerhaufen seiner Träume. Nein, so hatte er sich das nicht gedacht, es waren andere Bedingungen, unter denen er in Basel noch einmal an den Start gegangen war. Aber genau die Leute, die da nicht mit offenen Karten gespielt hatten - zum Beispiel, was die Finanzlage anging-, genau diese Leute sagten nun, er sei satt, müde, mürbe oder von allem ein bißchen, und das machte ihn fertig.
»Satt?« fragte Benthaus zurück. »Ich war einer der gefragtesten Trainer Europas. Wenn ich satt wäre, hätte ich eines von diesen traumhaften Angeboten angenommen, dann wäre ich vom VfB zu einem der ganz großen Klubs gegangen und hätte abkassiert.« Statt dessen war er, mit Ehrgeiz und Elan, zurück nach Basel gegangen.

Warum? In Basel war er zu Hause. Benthaus, ein Kind des Kohlenpotts und deutscher Nationalspieler, war in Basel Schweizer geworden. Er hatte in Basel seine erste Frau nach einer schweren Krankheit verloren und seine zweite Frau gefunden. Er hatte dort seine Freunde.

»Zurück nach Basel«, sagte Benthaus, »das war ein rein emotioneller Schritt.« Ein Schritt ins Nichts. Ins reine Chaos. Intrigen. Querelen. Ein Sack voll Sorgen, ein Berg von Schulden - das war der FC Basel. Benthaus hatte zu spät erkannt, daß die Basler für diesen Klub keinen müden Franken mehr lockermachten. Die Identifikation der Bevölkerung mit den Institutionen, behaupteten schlaue Köpfe, habe nicht erst seit dem Sandoz-Skandal Schaden genommen. So oder so: Der Klub war am Ende - und riß den Trainer mit in den Strudel. Im Basler Stadttheater spielten sie an diesem Abend Madame Butterfly, und vor der Billett-Kasse entgegnete ein Herr mittleren Alters auf die Frage, ob ihm der Name Benthaus etwas sage: »Aber selbstverständlich. Jeder Mensch in Basel kennt seine Geschichte. Aber das ist jetzt vorbei. Alles im Leben geht einmal vorbei.« Mittlerweile hatte sogar das Fachblatt »Sport« seine Richtung geändert. Benthaus, so hieß dort jetzt der Vorwurf, habe »mehr Interesse am Kulturellen als am Fußball«. So ist das, wenn der Ball plötzlich nicht mehr rund rollt.

Die Geschichte wiederholte sich. Schon in Stuttgart war er, der Meistertrainer, gefeiert worden als ein wohltuend seriöser und salonfähiger Vertreter seiner Zunft inmitten von Scharlatanen, Feuerspuckern und selbstherrlichen Pinseln. Als er aber plötzlich in der Tiefe der Tabelle steckte - so war das beim VfB, so war das nun auch in Basel -, schien er die gleichen Leute zu drangsalieren mit seinem Hang zu den schönen Künsten. Der geht ins Museum, stänkerten sie, und es hörte sich an, als gehe er fremd oder schlage sich mit einem lockeren Frauenzimmer hinter die Büsche.

Früher seien ihm alle nachgelaufen, sagte Benthaus. »Da hieß es: Da ist einer, der über den Kirchturm hinausschaut und sogar Bücher liest. Doch wenn's dann Probleme gibt, ist alles ganz anders. Der hat abgehoben, heißt es dann, der schwebt über der Sache, der ist elitär. Dabei könnte ich ohne den Fußball nie sein.« Ohne diesen Job allerdings schon.

Er hat als Trainer Schluß gemacht. In diesem Beruf, sagt er, sei es gar nicht mehr möglich, seinen Auftrag noch zu erfüllen. Man habe nicht mehr die nötige Zeit, nicht mehr das nötige Vertrauen, nicht mehr die Rückendeckung. Es sei schlimm, wie an der Autorität der Trainer gesägt werde.

»Der Herberger damals«, erinnert sich Benthaus, »nannte die Trainer noch Fußball-Lehrer, und er sagte es mit Stolz.«

Helmut Benthaus, 1984 noch Meistermacher beim VfB, spricht darüber wie von einer vergessenen Zeit.


Helmut Benthaus: Hat der VfB nach dem Titel 1984 die Chance verpaßt (1989)

Wir kamen aus Basel. Wir wollten mal wieder den VfB spielen sehen - war ja lange genug her. Wir kamen von der Autobahn, und als wir runter fuhren nach Esslingen, schaute meine Frau mich an, und ich sie.

Ein Gedanke. Ein Gefühl.
Wieder daheim.

Wir sind in Basel zu Hause - aber in Stuttgart sind wir es auch. Stuttgart, das wird für mich immer mehr sein als nur eine Station auf meinem Weg als Trainer. Hier haben wir gelebt. Hier haben wir Freunde gewonnen - auch solche, die über den Fußball nicht sehr viel wissen. Hier hatten wir eine gute Zeit. In diesen Minuten, als wir von der Autobahn kamen und den Blick frei hatten auf die alte Umgebung, liefen die Erinnerungen vor uns ab wie ein Film. Positive Erinnerungen.

Der VfB. Es ist ein paar Jahre her - oder war es erst gestern? Die Kontakte sind nie abgerissen. Ich stehe immer noch in Verbindung mit den guten Partnern von damals, mit Willi Entenmann oder Richard Steimle. Und wenn ich am Klubheim vorbeikomme oder im Neckarstadion auf der Tribüne sitze, denke ich: Du gehörst hier dazu. Du bist ein Stück von diesem Klub.
Der VfB. Samstags sitze ich in Basel, und wenn es dann langsam auf
halb vier zugeht, werde ich kribbelig. Ich freue mich auf die Sportschau und die Sendungen danach. Fernsehen, die Zeitungen - da lasse ich nichts aus. Ich will wissen, wie es dem Klub geht, mit dem ich den größten Erfolg meiner Laufbahn gefeiert habe.

Deutscher Meister.

Wissen Sie, was dieses Ereignis für mich bedeutet? Es war mehr als ein Sieg. Es war für mich so etwas wie die letzte Bestätigung meiner Arbeit als Trainer - ich war vorher ein paar Mal Schweizer Meister geworden, gut. Aber im Hinterkopf plagt die Schweizer doch immer dieser Komplex: Der richtige Fußball beginnt erst jenseits des Schlagbaums - drüben, in der Bundesliga. Ich war, wie gesagt, siebenmal Schweizer Meister - als Deutscher. Dann ging ich rüber und wurde Deutscher Meister - als Schweizer. Vielleicht ahnen Sie jetzt, was dieser Sieg mir wert ist.

Mein Höhepunkt.

Hat der VfB damals, 1984, eine Chance verpaßt, sich einen Stammplatz an der Sonne zu sichern? Vor kurzem habe ich diesbezüglich einen kritischen Satz von Uli Hoeneß vernommen - dem VfB fehle noch die Bereitschaft, aufs Ganze zu gehen. Ich weiß nicht. Ich weiß nicht, ob es zum Beispiel damals am Einsatz des Geldes gefehlt hat. Hätte der VfB mehr Mut zum finanziellen Risiko gezeigt - ich wäre gewiß nicht dagegen gewesen. Aber waren wir nicht auch so stark genug? Wir waren Meister geworden - mit einer großartigen Mannschaft.

Ich denke, wir hätten damals etwas ganz anderes benötigt als das große Geld für den Transfermarkt - und zwar jenen persönlichen Einsatz, mit dem jeder einzelne im Jahr zuvor im Interesse des Ganzen, der Mannschaft also, für das große Ziel eingetreten war. Was ich damit sagen will: Der VfB hatte alles getan, um Deutscher Meister zu werden - aber als es dann darum ging, das Niveau zu halten, diese Stärke zu stabilisieren, sind »individuelle Fehler« passiert, wie die Trainer so schön sagen. Einzelne Leute dachten nicht mehr in erster Linie an die gemeinsame Aufgabe, sondern an den persönlichen Nutzen, das Prestige, die Vermarktung. Aber lassen wir das. Stärker ist die Erinnerung an das Glück, das wir zusammen hatten. Die gute Zeit. Die nimmt uns keiner mehr.

Deutscher Meister.

Ich ertappe mich gelegentlich bei der Vermutung, daß die sieben Titel in Basel nicht ganz so viel gelten wie der eine in Stuttgart. Ein Phänomen, was diese eine Meisterschaft bedeutet für die Stadt und ihre Menschen. Ich spüre es, wenn ich da bin, auf Schritt und Tritt. Deshalb bin ich ein Stück des VfB - und auch in Stuttgart daheim.

 

     
   
     
   
     
   
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