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Erfolge als Trainer beim
VfB Stuttgart |
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Bundesliga:
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1x 5. Platz |
1963/1964 mit VfB Stuttgart |
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Vereinskarriere beim VfB
Stuttgart: |
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Liga |
Saison |
Verein |
Position |
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Bundesliga |
1963/1964 |
VfB Stuttgart |
Trainer |
01.05.1960 |
Bundesliga |
1964/1965 |
VfB Stuttgart |
Trainer |
bis 24.02.1965 |
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Geschichte / Sonstiges
Kurt Baluses (* 30. Juni 1914 in
Allenstein/Ostpreußen; † 28. März 1972) ist ein ehemaliger Fußballspieler
und –trainer, der im Premierenjahr der Fußball-Bundesliga 1963/64 den VfB
Stuttgart trainierte.
Spielerkarriere
Der ehemalige Auswahlspieler (1935-42) von Ostpreußen und
Mannschaftskapitän begann seine Spielerlaufbahn beim SV Allenstein im
Ermland und setzte sie dann beim VfB Königsberg (jetzt Kaliningrad) bis
Kriegsende fort. Mit Königsberg wurde er als linker Außenläufer oder Stopper
in den Jahren 1940 - 1944 fünfmal hintereinander Gaumeister von Ostpreußen
und nahm deshalb auch in diesen Jahren an den Endrundenspielen um die
Deutsche Meisterschaft teil. Bereits im Jahre 1938 war er Teilnehmer an
einem 14-tägigen Sichtungslehrgang für Nationalspieleraspiranten unter
Reichstrainer Sepp Herberger in Duisburg.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verschlug es ihn nach
Schleswig-Holstein. Dort schloss er sich 1945 zunächst für eine kurze Zeit
Holstein Kiel an, wechselte aber bald zum Eckernförder SV, für den er - die
meiste Zeit als Spielertrainer - von 1945 bis 1947 in der zunächst nach dem
Krieg als höchste Spielklasse eingeführten Bezirksmeisterschaftsliga
spielte. Mit dem Eckernförder SV wurde Baluses 1946 vor Holstein Kiel
Bezirksmeister und gelangte 1946 und 1947 in die Endspiele um die
Schleswig-Holsteinische Meisterschaft. Die Teilnahme an der Norddeutschen
Fußballmeisterschafts-Endrunde, für die er sich mit dem Eckernförder SV 1946
eigentlich qualifiziert hatte, verhinderte eine Entscheidung des damals
zuständigen Bezirksverbandes, Holstein Kiel statt des Eckernförder SV zu
nominieren, woraufhin letztlich die britische Militärregierung u. a. diesen
Bezirksverband auflöste und den Vorstand von Holstein Kiel auf Lebenszeit
sperrte. Baluses wurde wie Fritz Langner, der die übrige Zeit in dieser
Saison Spielertrainer der Eckernförder war, aber um die Früchte erster
Trainerarbeit gebracht.
Danach wechselte Baluses (nach einzelnen Angaben mit
einer kurzzeitigen Zwischenstation bei Rot-Weiß Niebüll) in die Kreisstadt
Itzehoe und feierte mit dem dortigen Itzehoer SV als Spielertrainer und
Mannschaftskapitän viermal die Meisterschaft von Schleswig-Holstein und
1949/50 den Aufstieg in die Fußball-Oberliga Nord. Der 36-Jährige
absolvierte in der Oberliga-Runde 1950/51 für den ISV 29 Spiele, den
sofortigen Abstieg konnte er aber nicht verhindern. Mit zwei Spielern
spielte Baluses zusammen beim VfB Königsberg, in der ostpreußischen
Auswahlmannschaft, beim Eckernförder SV und beim Itzehoer SV: Kurt Lingnau
und Kurt Krause; mit Erwin Scheffler spielte er darüber hinaus zusammen beim
VfB Königsberg, in der ostpreußischen Auswahlmannschaft, beim Itzehoer SV
und möglicherweise auch bei Rot-Weiß Niebüll.
Der Eckernförder SV und der Itzehoer SV waren
gleichzeitig Baluses erste Trainerstationen als Spielertrainer. Im Sommer
1954 bekam er erstmals die Chance, bei einem großen Club in der Oberliga das
Traineramt zu übernehmen, und verließ deshalb Itzehoe und zog in den Westen
zum 1. FC Köln.
Trainerkarriere
1. FC Köln (1954/55)
Die Runde 1954/55 brachte für den 1. FC Köln wie auch für
Baluses nicht den erhofften Erfolg. Trotz namhafter Spieler wie Herbert
Dörner, Paul Mebus, Josef Röhrig, des „Weltmeisters“ Hans Schäfer und Georg
Stollenwerk ergab sich nur das negative Punktekonto von 29:31 Punkten, womit
die „Geißböcke“ auf dem 7. Platz einkamen. Baluses wurde in Köln nach nur
einer Saison von Hennes Weisweiler abgelöst.
Eintracht Braunschweig
(1956-60)
Die zweite Chance bekam er 1956/57 in der Oberliga Nord
in der Welfenstadt Braunschweig bei der dortigen Eintracht. Er erinnerte
sich an einen chancenlosen Reservisten des 1. FC Köln und holte als neuen
Torhüter Hans Jäcker nach Niedersachsen, der auf Anhieb alle 30 Spiele für
die Eintracht bestritt. Der gleiche siebte Platz wie in Köln war das
Ergebnis seiner ersten Runde bei seinem neuen Arbeitgeber – nur dass hier
Verein, Spieler und Anhänger mit dem Erreichten zufrieden waren. In der
zweiten Saison schossen Ernst-Otto Meyer und Werner Thamm die Mannschaft von
Kurt Baluses auf den 2. Rang und damit in die Endrunde um die Deutsche
Meisterschaft. Im Jahre der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 in Schweden wurde
die Endrunde verkürzt und ohne Rückspiele ausgetragen. Die Spiele gegen
Schalke 04 und den Karlsruher SC wurden verloren, nur gegen Tennis Borussia
Berlin konnte man gewinnen. In den zwei nächsten Runden reichte es nicht
mehr zum Einzug in die Endrunde. Die zukunftsträchtige Erweiterung des
Kaders gelang Baluses mit dem Einbau der Spieler Wolfgang Brase, Joachim
Bäse, Klaus Meyer, Jürgen Moll und Walter Schmidt dagegen aber sehr gut.
„Hennes“ Jäcker: „Der Kern der Mannschaft wurde von ihm nach und nach geholt
und spielte jahrelang zusammen. Wir waren ein vorwiegend kämpferisch
eingestelltes Team mit hervorragender Kameradschaft, das war unsere Stärke.
Baluses hat damals gesät, was die Eintracht Jahre später erntete.“ (zitiert
nach Geschichte der Oberliga Nord, Klartext, 1991, ISBN
3-88474-463-1). Seine Zeit bei Eintracht Braunschweig dürfte aber offenbar
von Querelen geprägt gewesen sein; nach seinem Ausscheiden dort umrahmte
Baluses das Wort „Eintracht“ im Vereinsnamen fortan genüsslich mit
Anführungsstrichen.
VfB Stuttgart (1960-65)
Zur Runde 1960/61 wurde er Nachfolger von Georg Wurzer
beim VfB Stuttgart. Das sportliche Erbe des Meistertrainers der Jahre 1950
und 1952 sowie der VfB-Pokalerfolge von 1954 und 1958 war nicht einfach. Der
Weg an die Spitze der Fußball-Oberliga Süd glückte in den restlichen drei
Jahren bis 1963 nicht. Für die neue Fußball-Bundesliga 1963/64 wurde deshalb
im Schwabenland personell aufgerüstet. Die verlorenen Söhne Rolf Geiger (AC
Mantua) und Erwin Waldner (SPAL Ferrara) wurden heimgeholt und dazu noch
Hans Arnold vom VfR Mannheim und Gerd Menne vom FSV Frankfurt verpflichtet.
Diese Aktivitäten zahlten sich aus, Baluses konnte mit den Stuttgartern in
der sportlich ungleich besseren Bundesliga den 5. Rang belegen. Geiger
blühte nochmals auf, Klaus-Dieter Sieloff startete zu einer beachtlichen
Karriere. Beide VfB-Spieler wurden von Bundestrainer Sepp Herberger zu
seinem Abschiedsspiel am 7. Juni 1964 in Helsinki gegen Finnland in die
Nationalmannschaft berufen. Zur zweiten Runde der Bundesliga glückte die
Transferpolitik aber nicht. Helmut Huttary (Hessen Kassel) und Helmut
Siebert (Ulm 1846) konnten nicht auf Anhieb den Wechsel aus der Regionalliga
in die Bundesliga bewältigen. Lediglich der kopfballstarke Hartmut Weiß (TSV
Bernhausen), der aus dem Amateurlager kam, überraschte mit seinen neun
Treffern in 15 Einsätzen. Am 24. Februar 1965 wurde Kurt Baluses entlassen,
der VfB Stuttgart stand mit 18:26 Punkten auf dem 11. Tabellenplatz. Man
setzte auf den redegewandten Rudi Gutendorf und hoffte, durch ihn Anschluss
an die Bundesligaspitze zu finden. Baluses hatte dadurch Zeit, sich auf sein
nächstes Engagement bei den Offenbacher Kickers vorzubereiten, wo er ab der
Runde 1965/66 wirkte.
Kickers Offenbach (1965-68)
Die Elf vom Bieberer Berg war zusammen mit Alemannia
Aachen „Opfer“ der Nichtnominierung zur Bundesliga 1963/64 gewesen. Die zwei
dritten Plätze in den beiden ersten Jahren der Regionalliga Süd 1964 und
1965 verstärkten noch den Druck auf den neuen Trainer, den OFC mit aller
Kraft in die Bundesliga zu führen. Das Präsidium konnte aber das große
Stürmertalent Siegfried Held nicht am Main halten, der bei Borussia Dortmund
unterschrieb. Der gewissenhafte Arbeiter Baluses brachte die Hessen 1966 in
die Aufstiegsrunde, konnte aber leistungsmäßig nicht mit dem Aufsteiger
Fortuna Düsseldorf mithalten. In der zweiten Runde holte er den Meistertitel
im Süden und verpasste den Aufstieg nur knapp gegen Alemannia Aachen. Zur
dritten Saison 1967/68 glückte die personelle Kaderbestückung mit Dieter
Fern, Ferdinand Heidkamp, Egon Schmitt und Roland Weida nachhaltig. Dadurch
ist die Entlassung von Kurt Baluses im März 1968 nach einer kurzen
Schwächephase durch den impulsiven Präsident Horst-Gregorio Canellas,
zumindest im Ansatz nachvollziehbar. Der Kader war gegenüber den Vorjahren
besser, der Aufstieg musste einfach gelingen, so war die Meinung in
Offenbach. Tatsächlich stieg der OFC im Juni 1968 auch in die Bundesliga
auf. Ob dies nur wegen der Trainerentlassung möglich war, ist rein
spekulativ. Die Bilanz von Baluses in Offenbach ist mit seinem zweimaligen
Einzug in die Aufstiegsrunde dennoch beachtenswert. Der Mann aus Ostpreußen
wurde im Süden heimisch, er wechselte zur Runde 1968/69 zum
Bundesligaabsteiger Karlsruher SC.
Karlsruher SC (1968-71)
Anfang Juni 1968 richtete der neuverpflichtete Trainer
des KSC an jeden seiner neuen Schützlinge ein Schreiben worin er auch
Verhaltensweisen für die trainingsfreie Übergangsphase ansprach: „Jeder
sollte sich schon jetzt darüber im klaren sein, dass er sich in bester
gesundheitlicher und körperlicher Verfassung und mit normalen
Wettkampfgewicht zum Eröffnungstraining einzufinden hat, um sich den
mühevollen Kampf gegen überflüssige Pfunde zu ersparen. Deshalb rate ich,
die jetzt eintretende Spielpause entsprechend zu nutzen, sie aber auch zur
Ausheilung alter Verletzungen und sonstiger körperlicher Schäden bzw.
Beschwerden in Anspruch zu nehmen. Hütet Euch vor Verletzungen durch
Unachtsamkeit!“
Er übernahm einen Absteiger, der in den Heimspielen der
letzten Bundesligasaison 1967/68 auf lediglich 14:20 und in den
Auswärtsspielen auf indiskutable 3:31 Punkte gekommen war und in dieser
Spielzeit mit Frantz, Gawliczek, Widmayer und Termath vier Trainer
verschlissen hatte. Da auch bei den Abgängen vor Beginn der Runde 1968/69
mit Jürgen Rynio und Klaus Zaczyk (beide zum 1. FC Nürnberg) zwei der
wenigen Leistungsträger den Wildpark verließen und daneben auch noch der
Ex-Nationalspieler Günther Herrmann (FC Sion) und der französische
Flügelstürmer Gerard Hausser (FC Metz) den Verein wechselten, konnte schon
von einem Substanzverlust die Rede sein. Bei seinem Amtsantritt erklärte der
neue Trainer: „Mich hat die Aufgabe als solche gereizt, eine Mannschaft zu
übernehmen, die vor einem Absturz gerettet werden muss. Ein Gesunder braucht
keinen Arzt, und ein Arzt kann seine Fähigkeiten nur an einem Kranken
beweisen.“ Baluses gelang es aber trotz dieser Widrigkeiten, den KSC als
Meister der Regionalliga Süd in die Aufstiegsrunde 1969 zu führen. Während
der Saison verkraftete er auch noch den Karriereabschluss von Arthur Dobat
(nur noch sieben Spiele) und den fast völligen Ausfall des Mittelfeldrenners
Willi Dürrschnabel (3 Spiele), wobei der Einbruch des 23-jährigen
UEFA-Jugendauswahlspieler von 1963, der noch im Vorjahr in der Bundesliga zu
26 Einsätzen mit zwei Toren gekommen war, völlig überraschend kam. In der
Aufstiegsrunde konnten die Mannen um Abwehrchef Jupp Marx und Spielmacher
Horst Wild aber nichts gegen RW Essen ausrichten. Kapitän Marx hielt große
Stücke auf den neuen Trainer: „Er verstand es glänzend, der Mannschaft
wieder Selbstvertrauen zu geben und wieder innere Ruhe einkehren zu lassen.“
Es folgten 1970 und 1971 zwei Vizemeisterschaften und vor
allem in der Aufstiegsrunde 1970 das nur denkbar knappe Scheitern mit 11:5
zu 12:4 Punkten gegenüber Arminia Bielefeld. Das Team von Kurt Baluses der
Runde 1969/70 hatte die beste Substanz. Offenbach wurde mit 59:17 zu 58:18
Punkten vor dem KSC in der Regionalliga Meister, setzte sich in der
Aufstiegsrunde durch und gewann am 29. August 1970 auch mit 2:1 Toren den
DFB-Pokal. Mit einem 1:2 verspielte Karlsruhe am ersten Auswärtsspiel der
Aufstiegsrunde beim VfL Osnabrück (der VfL holte insgesamt vier Punkte) den
Aufstieg. Nach der zweiten Vizemeisterschaft 1971 überraschte das Präsidium
des KSC: Fünf Tage vor dem ersten Spiel der Aufstiegsrunde wurde der
Trainer, der dreimal in Folge Karlsruhe in die Aufstiegsrunde gebracht
hatte, am 21. Mai 1971 entlassen. Von einer Leistungsexplosion war dann
nichts zu sehen, der VfL Bochum zog einsam seine Bahn und stieg in die
Bundesliga auf, der KSC hatte gegen Hans Walitza und Co. keine
Aufstiegschance.
Baluses hatte eine eigene Meinung zur Funktion des
Managers wie auch zum Profitum (1970). Einen Manager lehnte er grundsätzlich
ab: „Dessen Aufgaben gehören in den Bereich des Trainers, wenn er nicht die
Übersicht über das Ganze verlieren will. Bei der heutigen Entwicklung ist es
notwendig, dass der Cheftrainer beide Aufgaben erfüllt. Nur eine straffe
Führung bietet Gewähr für den Erfolg!“ Über das Vollprofitum bemerkte er:
„Es ist sicherlich richtig, wenn die Spieler mindestens halbtags ihrer
Arbeit nachgehen, denn nur Fußball allein stumpft ab!“
Spvgg 07 Ludwigsburg
(1971-72)
Der 57-Jährige übernahm zur Runde 1971/72 den
schwäbischen Aufsteiger SpVgg Ludwigsburg in der Regionalliga Süd.
Herausragend war der 5:1-Heimsieg der Ludwigsburger in der Vorrunde am 3.
Oktober 1971 gegen den 1. FC Nürnberg. In seinem letzten Spiel betreute Kurt
Baluses Ludwigsburg bei deren 1:2 am 26. März 1972 beim FC Schweinfurt 05.
Nekrolog
Der überzeugte Sportler, Fußball-Lehrer, Schüler der
Oberrealschule, gelernter Verwaltungsinspektor, verstarb überraschend am
Dienstag, dem 28. März 1972, aktiv für den Fußball und seinen Verein bis zum
unerwarteten Ende.
Wenn nichts mehr geht, geht der Trainer.
Diese bittere Erkenntnis musste schon Kurt Baluses
machen. Mit einem respektablen fünften Tabellenplatz hatte er das erste
Bundesliga-Jahr abgeschlossen. Aber das Ende der zweiten Saison erlebte
er schon nicht mehr auf der Trainerbank im Neckarstadion. Am 24. Februar
1964 trennte sich der Klub von ihm, und insofern ist das ein
historisches Datum in der Chronik des Vereins: Der erste
Bundesligatrainer beim WB Stuttgart, der die Wirkung eines
Schleudersitzes am eigenen Leib zu spüren bekam.
Vereinsnachrichten Nr. 55 / 1960
Am 30. Juni 1914, wurde ich als, Sohn des Drechslermeisters
Emil Baluses und dessen Ehefrau Anna zu Allenstein/Ostpr. geboren. Seit dem 19.
Februar 1942 bin ich verheiratet. Unser Sohn Bernd-Dieter wurde am 12. Oktober
1944 geboren. Fünf Jahre besuchte ich die Volksschule, anschließend sechs Jahre
die Kopernikus-Oberrealschule, die ich am 30. März 1932 mit dem Zeugnis der
mittleren Reife verließ. - Ich schlug zunächst die Laufbahn eines
Verwaltungsbeamter ein. Nach dem Besuch der Gemeindeverwaltungs- und
Sparkassenschule in Königsberg/Pr. vom 1. Juli bis 30. September 1940 legte ich
die Prüfung als Verwaltungsinspektor mit „Gut" ab. Meine Anstellung als Beamter
auf Lebenszeit erfolgte am 29. August 1941.
In der Zeit von 1932 bis 1939 nahm ich regelmäßig an Lehrgängen für Nachwuchs-
und später als Spitzenspieler und Übungsleiter teil. Im Jahre 1938 war ich
Teilnehmer an einem 14tägigen Lehrgang für Nachwuchs-Nationalspieler unter
Reichstrainer Herberger in Duisburg. Schon lange vor dem Kriege betätigte ich
mich in Vereinen, im Kreis und im Bezirk als Übungsleiter und Trainer. Im Jahre
1952 erwarb ich dann das Diplom als Fußball-Lehrer.
Von 1945 bis 1947 trainierte ich zunächst den Eckernförder SV (Landesliga), den
ich bis in die Endspiele um die Schleswig-Holsteinische Meisterschaft brachte.
Mit dem Itzehoer SV errang ich dann in den Jahren 1947/48, 1948/49, 1949/50 und
1953/54 die Meisterschaft von Schleswig-Holstein und im Jahr 1949/50 den
Aufstieg in die Nordd. Oberliga.
Mehrfach arbeitete ich in der Zeit von 1952 bis 1954 vertretungsweise an der
Verbandssportschule des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes in Malente.
Am Kriege 1939 bis 1945 habe. ich mit Unterbrechungen als
Unteroffizier, zuletzt als Oberfeldwebel in einer Infanterie-Division
teilgenommen. Seit meiner frühen Jugend widme ich mich dem Sport. Ich habe fast
alle Sportarten (u. a. Handball, Eishockey, Boxen, Tennis, Tischtennis aktiv
betrieben, mich aber hauptsächlich dem Fußballsport gewidmet. An über 1000
Spielen habe ich vor dem Kriege beim SV Allenstein 1910 und dem VfB Königsberg,
mit dem ich in 4 aufeinander folgenden Jahren an den Spielen um die Deutsche
Fußballmeisterschaft mitwirkte. nach dem Kriege beim Eckernförder SV und
Itzehoer SV teilgenommen. Danach wurde ich in die Landesauswahl Ostpreußen
berufen, deren Mannschaftskapitän ich von 1935 bis 1942 war.
In den Jahren 1954 bis 1956 arbeitete ich als hauptamtlicher Fußballlehrer für
den 1. FC Köln 01/07 und von 1956 bis 1960 für „Eintracht" Braunschweig. Vor und
nach dem Kriege habe ich durch den Besuch zahlreicher sportlicher Lehrgänge,
einer großen Anzahl von Länderspielen im In- und Ausland, Auswahl- und
Endspielen und schließlich durch meine Tätigkeit, bzw. Mitwirkung an Vereins-
und Verbandsveranstaltungen meine Kenntnisse im Aufbau und in der Gliederung des
Sports in Deutschland und im Ausland wesentlich bereichern können.
Ich habe auf allen Mannschaftsposten gewirkt, vornehmlich aber als, Außenläufer,
später als Mittelläufer. An der nunmehr im VfB Stuttgart übernommenen Tätigkeit
als hauptamtlichen Fußballtrainers war ich schon lange interessiert. Ich freue
mich sehr, dass mir das Vertrauen der Vereinsleitung zufiel. Ich werde mich mit
allen Kräften und Kenntnissen meiner schönen Aufgabe widmen
Kurt Baluses
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