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Magazin für Tradition, Mythos und Kultur
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  unabhängige Vereinspage über die Profimannschaft des VfB Stuttgart 1893 e.V.       11. Jahrgang

 
 
 


 
    
Verein Cannstatter Fußball-Club 1890
Jahrgang 1891

Mannschaftsfoto
recht herzlichen Dank für das Photo an Herrn Rolf Esslinger

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Stuttgart: “Kickers” statt “Aston Villa”

In Stuttgart interessieren sich in diesem letzten Jahr des ausgehenden Jahrhunderts immer mehr junge Männer für die von Turnern so genannte "Fußlümmelei". Einige jüngere Mitglieder des Cannstatter Fußball-Club 1890, in dem Rugby tonangebend ist, verlassen enttäuscht diesen Verein. Es sind genau 21 Teilnehmer, die am 21. September 1899 kurzerhand und aufrührerisch den Fußballclub Stuttgarter Cickers gründen. Einstimmig legen sie fest, dass die Cickers-Kicker "Assoziationsfußball und Leichtathletik unter Verzicht auf Rugby" betreiben. Dem verhandlungstüchtigen 2. Vorsitzenden der Cickers, Karl Levi, gelingt es, einen Teil des Stöckach-Spielplatzes für den jungen Klub zu sichern. Jeweils sonntags, in den Vormittagsstunden, dürfen die Cickers auf jenem Geläuf üben, auf dem danach und sonst Rugby dominiert.

Gewählt werden bei den Cickers in Stuttgart nicht nur ein erster und zweiter Vorsitzender, auch ein erster und zweiter Spielleiter sowie ein Sprecher der Passiven. Die erste Satzung der Schwaben ist sparsam und simpel verfasst, enthält aber klar die Ziele der Sportler und wird angenommen. So heißt es, die Gelder dürfen nur zur Anschaffung von Spielgeräten und zur Repräsentation des Klubs verwendet werden. Ein anderer Passus legt unmissverständlich fest: "Das Aushelfen bei Wettspielen anderer Vereine ist verboten, ebenso die Mitgliedschaft bei anderen Stuttgarter Vereinen, die die gleichen Zwecke verfolgen."

Die Gründungsversammlung bestimmt auch die Vereinsfarben: "Die Spielkleidung ist folgendermaßen: schwarze Hosen, weiße Blusen mit blauer Streifung." Die Realität des Jahres 1899 lässt am Ende die Farben nicht zu. Diese Kluft ist in der Farbzusammenstellung nirgendwo zu kaufen. Eine Kommission sucht deshalb nach anderen Kombinationen. Die württembergischen oder städtischen Farben kommen nicht zum Zuge. Nach Mühen und Debatten beschließen die Vereinsgründer noch 1899, dass die Stuttgarter Cickers in Blauweiß um Siege kämpfen werden. Diese Entscheidung fällt, weil die zehn Jahre alte Berliner Viktoria das Vorbild der Schwaben ist - und die Spreestädter glänzen in blauweißem Dreß. Keine Chance haben im Gründungsjahr der Cickers die Anträge, den neuen Klub Viktoria oder gar Aston Villa zu nennen. Die ersten Gegner suchen sich die späteren Stuttgarter Kickers in Zeitungsanzeigen.

Der Austritt der Kickers-Gründer bedeutet nach neun Jahren das Ende des ältesten Vereins am Neckar. Die Mannschaften des Cannstatter Fußball-Clubs 1890 und des FV 93 treffen sich noch einmal, wie in besten Tagen, zu einem Spiel auf dem Stöckach in Stuttgart. Philipp Heineken, der Pionier und Historiker des Sportgeschehens: "Hier standen nun nach Schluß des Spieles, in einzelne Gruppen aufgelöst und sich unterhaltend, die Spieler beider Vereine durcheinander, die meisten gegenseitig Freunde, die sich seit der Zeit der Schule kannten oder seit Jahren miteinander oder gegeneinander Rugby gespielt und es durch dick und dünn für zehn lange Jahre geführt hatten, wie eine große Familie, bereit, sich die brüderliche Hand zum letzten Mal oder für immer zu reichen. Mit wehmütigen Gefühlen alter Zeiten gedenkend, verabschiedeten wir uns endlich und das war das letzte, was ich vom Cannstatter Fußball-Club sah und hörte, mit Ausnahme von ein paar Mitgliedern gelegentlich auf einem der Rugby-Tage, wo wir Cannstatt als Zeichen der Achtung für einige Jahre Sitz und Stimme einräumten..."

     
   
     
   
     
   
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